Multikopter Schule XMS
Anti Crash Training

EU Drohnen Regeln - Fragen und Antworten im Detail

EU-Original Dokument (nur auf englisch verfügbar): 
https://www.easa.europa.eu/downloads/110913/en
Easy Access Rules for Unmanned Aircraft Systems Published September 2021 - 308 Seiten als PDF


Was bedeutet Sichtweite bei Drohnen?

Sichtflugbetrieb" ("VLOS") ist eine Art von UAS-Betrieb, bei dem der Fernpilot in der Lage ist, ununterbrochenen Sichtkontakt ohne Hilfsmittel-Unterstützung (kein Fernglas, kein Videomonitor, keine FPV-Brille) mit dem unbemannten Luftfahrzeug zu halten, so dass der
den Flugweg des unbemannten Luftfahrzeugs in Bezug auf andere Luftfahrzeuge kontrollieren kann,
Menschen und Hindernissen zu steuern, um Kollisionen zu vermeiden. (freie Übersetzung des Originaltextes siehe weiter unten)

Die entscheidende Frage ist aber, was bedeutet konkret "um Kollisionen zu vermeiden" in der Praxis?
In der Vergangenheit war die LuftVO da eindeutiger: Sichtkontakt bedeutet die Fluglage und Flugausrichtung des Fluggerätes eindeutig erkennen zu kennen. Bei einem Multirotorsystem ist jedoch die Fluglage selbst gar nicht steuerbar, da dies von der Fluggeschwindigkeit abhängig automatisch gesteuert wird, im Gegensatz zu einem Flächenflieger der hier theoretisch senkrecht "abstürzen" könnte, wenn man will. 3d-FPV-Racer-Drohnen als Quadrokopter kennen jedoch auch den sogenannten "Acro Mode" der auch senkrechten Sturz (diven=abtauchen) möglich macht, aber eine eher seltene Ausnahme darstellt.
Bei der Mehrheit der Drohnen (Quadrocopter) ist der maximale Winkel (Lagewinkel) begrenzt und ein Absturz soll  damit vermieden werden und damit sind sie weitestgehend diesbezüglich absturzsicher. Die Flugausrichtung zu kennen, ist also viel wichtiger: weil dies entscheidend ist, die Drohne an einem Luftraumhindernis vorbei steuern zu können bzw. um vor allem eine Kollision vermeiden zu können. Diese Anforderung begrenzt die Flugreichweite (Sichtweite) von Drohnen erheblich, da die Flugausrichtung meist schon nach wenigen dutzend Metern nicht mehr erkennbar ist. Im folgenden Video sind die realen Probleme dabei zu erleben: 

https://www.youtube.com/watch?v=rvDZeO3odQI

Original-Text EASA - Easy-Access-Rules: Artikel 2 Absatz 7 (Seite 20):

‘visual line of sight operation’ (‘VLOS’) means a type of UAS operation in which, the remote pilot
is able to maintain continuous unaided visual contact with the unmanned aircraft, allowing the
remote pilot to control the flight path of the unmanned aircraft in relation to other aircraft,
people and obstacles for the purpose of avoiding collisions;


Wer ist ein unbeteiligte Person (uninvolved person)?


Eine unbeteiligte Person ist eine Person, die nicht am UAS-Betrieb teilnimmt oder die Anweisungen und Sicherheitsvorkehrungen des UAS-(Drohnen-)Betreibers nicht kennt".
Eine Person gilt als beteiligt, wenn sie beschließt, an dem Betrieb teilzunehmen, das Risiko versteht und in der Lage ist, die Position der Drohne während des Fluges zu überprüfen.
Damit eine Person als "beteiligt" an dem Einsatz gilt, muss sie daher:
ihr Einverständnis geben, Teil des Vorgangs zu sein (z. B. ihr Einverständnis, von der Drohne überflogen zu werden); das Einverständnis muss ausdrücklich gegeben werden;
vom Drohnenbetreiber/Fernlotsen Anweisungen und Sicherheitsvorkehrungen erhalten, die im Falle einer Notsituation anzuwenden sind; und
nicht mit anderen Tätigkeiten beschäftigt sein, die es der Person unmöglich machen würden, die Position der Drohne zu überprüfen und im Falle eines Zwischenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um nicht getroffen zu werden.
Es reicht nicht aus, auf einem Ticket zu vermerken, dass eine Drohne während einer Veranstaltung eingesetzt wird, da der Drohnenbetreiber die ausdrückliche Zustimmung des Einzelnen einholen und sicherstellen muss, dass die Personen das Risiko und die im Notfall zu ergreifenden Maßnahmen verstehen.
Während des Einsatzes wird erwartet, dass die beteiligten Personen die Flugbahn der Drohne verfolgen und bereit sind, Maßnahmen zu ergreifen, um sich zu schützen, falls die Drohne sich unerwartet verhält. Wenn Personen während des UAS-Einsatzes mit etwas beschäftigt sind, das nicht mit der Überwachung der Flugbahn der Drohne vereinbar ist, können sie nicht als Beteiligte angesehen werden.
Beispiele für unbeteiligte Personen:
Zuschauer von Sportveranstaltungen, Konzerten oder anderen Massenveranstaltungen;
Personen, die sich an einem Strand oder in einem Park aufhalten oder auf der Straße spazieren gehen.
Eine unbeteiligte Person ist nicht nur eine Person, die direkt einer Drohne ausgesetzt ist, sondern kann auch eine Person sein, die sich in einem Bus, Auto usw. befindet und indirekt betroffen ist. Wenn beispielsweise eine Drohne über ein Auto fliegt, sollte dessen Fahrer als "unbeteiligte Person" betrachtet werden. Der Grund dafür ist, dass eine Drohne, die in der Nähe eines Autos fliegt (auch wenn sie dieses nicht berührt), möglicherweise den Fahrer ablenken und somit einen Unfall verursachen könnte.


original EASA Link: https://www.easa.europa.eu/en/the-agency/faqs/drones-uas#category-regulations-on-uas-drone-explained

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